👉 Der Anlass ist ausverkauft. An der Abendkasse sind maximal noch wenige Karten erhältlich.

Moderne Gesellschaften müssen wachsen, sich beschleunigen und immer wieder Neues schaffen, um ihre Institutionen und Strukturen aufrechtzuerhalten. Früher glaubten die Menschen, dass dieser Fortschritt das Leben besser macht. Heute ist diese Überzeugung erloschen. Die Zukunftsbilder sind keine Verheissungen mehr, sondern Abgründe: Klimakatastrophe, Krieg, Seuchen, ökonomische Zusammenbrüche prägen unser Bild von morgen und zeichnen einen dunklen Zukunftshorizont. Hartmut Rosa ist der Meinung, dass es Europa und der ‚westlichen Moderne‘ derzeit schwerfällt, eine Resonanzbeziehung zur Geschichte zu finden, die uns neue Energie geben könnte: Europas Geschichte ist nicht einfach die der Liberalisierung, Demokratisierung, Pazifizierung, sondern eine Gewaltgeschichte, geprägt von Kolonialismus, Imperialismus, Sexismus. Es droht der individuelle und kollektive Burnout. Wie können wir unter diesen Bedingungen wieder eine Verbindung zu unserer Welt und Zeit herstellen, die uns Hoffnung und Energie gibt?  

Einer der bedeutendsten Soziologen
Hartmut Rosa, geboren 1965, ist einer der bedeutendsten Soziologen unserer Zeit. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Tractatus Preis, den Erich Fromm Preis, den Paul Watzlawick Ehrenring und den Gottfried Wilhelm Leibnitz Preis 2023. Zu seinen Veröffentlichungen zählen: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, Berlin 2016; Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne, Frankfurt 2005

Anregende Begegnungen und hochkarätige Musik
Hartmut Rosa ist nach Eva Menasse, Gilda Sahebi, Joachim Gauck, Helen Keller und Karl Schlögel bereits der sechste Gast der Gesprächsreihe «Zeitgedanken». «Zeitgedanken» ist eine gemeinsame Initiative der Burgergemeinde Bern und der Universität Bern. Zwei Mal pro Jahr werden Persönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung eingeladen, um sich im Rahmen einer Carte Blanche zu aktuellen Fragen zu äussern.

Die Veranstaltungen werden jeweils mit hochkarätiger Musik begleitet. Für die Veranstaltung mit Hartmut Rosa wurde der Vokalartist Andreas Schaerer eingeladen, in Resonanz mit dem gesprochen Wort von Hartmut Rosa zu treten – ganz im Sinne seines wegweisenden Werkes aus dem Jahr 2016.

Andreas Schaerer macht Musik nur mit seiner Stimme. Oft singt er in einer imaginären Sprache – weil es ihm nur um den Klang geht. Schon als Kind war sein liebstes Spielzeug die Stimme. Die Presse schreibt über Andreas Schaerer in Superlativen: Ein «Stimmwunder», «Shooting Star des Jazz», ein «Virtuose» seiner Kunst.

Zeitgedanken
Montag, 27. Januar 2025, 18.30 Uhr, Grosser Saal Casino Bern
Moderation: Olivia Röllin / Musik: Andreas Schaerer
Weitere Informationen: www.zeitgedanken.unibe.ch