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Museumsquartier: Ein Glücksfall für Bern

29.04.2019

In Bern soll ein Museumsquartier von internationaler Ausstrahlung entstehen. Eine Machbarkeitsstudie von Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern zeigt nun erstmals auf, wie die verschiedenen Museen und Institutionen im Kirchenfeldquartier zu einem Bildungs- und Kulturareal vernetzt werden können. Neben einer inhaltlichen Zusammenarbeit sind unter anderem ein gemeinsamer Eingang sowie ein neuer öffentlicher Museumspark in der Mitte der Einrichtungen angedacht. Für den Kultur- und Tourismuskanton Bern ist das Museumsquartier eine einmalige Chance, welche die beteiligten Institutionen gemeinsam voranbringen möchten. Bereits im kommenden Jahr soll ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden.

Gemeinsame Medienmitteilung des Kantons Bern, der Stadt und der Burgergemeinde Bern

«Wir haben mit diesem Projekt die einmalige Chance, dass Bern ein Museumsquartier von grösster Ausstrahlung erhält», so der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried anlässlich der Präsentation der Machbarkeitsstudie. Mit der Umsetzung der Pläne entstünde ein Kulturquartier auf höchstem internationalem Niveau, aber auch ein attraktiver Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für die Berner Bevölkerung.

Teil des Museumsquartiers wären das Bernische Historische Museum, das Naturhistorische Museum Bern, das Museum für Kommunikation, das Alpine Museum, die Kunsthalle, das Schweizer Schützenmuseum sowie das Yehudi Menuhin Forum. Ausserdem werden auch die Nationalbibliothek, die Mediothek der PHBern, das Stadtarchiv Bern und das Gymnasium Kirchenfeld in diesen Planungen mitgedacht. Gemäss der Vision eines Museumsquartiers würden die zahlreichen Kulturinstitutionen, die eng beieinander liegen aber heute getrennt voneinander auftreten, miteinander verbunden: inhaltlich, aber auch räumlich. Durch die engere Zusammenarbeit kann ein grösseres Ganzes entstehen, das für alle seine Teile, die Besuchenden, Stadt und Quartier einen bedeutenden Mehrwert darstellt.

Ein gemeinsamer Eingang und ein Park für alle
Um die Vision greifbarer zu machen, haben Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern eine Machbarkeitsstudie ausarbeiten lassen. Autor ist Dieter Bogner, der auch das Museumsquartier Wien entwickelt hat und damit weltweit zu einer der renommiertesten Fachpersonen auf diesem Gebiet zählt. Die Ergebnisse seiner Studie wurden heute präsentiert. Damit die Institutionen als Einheit erlebt werden, soll es einen gemeinsamen Eingang ins Museumsquartier geben. Dieser soll ebenerdig vom Helvetiaplatz aus durch eine Passage unter dem Schlossgebäude des Bernischen Historischen Museums hindurch erfolgen. Dort soll ein Besucherzentrum für alle beteiligten Institutionen entstehen, etwa mit einem gemeinsamen Ticketverkauf und Museumsshop. Anschliessend werden die Gäste durch eine grosszügige Empfangshalle in den öffentlichen Museumspark geführt und von dort in die verschiedenen Museen geleitet.

Der Museumspark – hinter dem Historischen Museum und mit einem unterirdischen Depot für die Sammlungen – dient ebenso als Veranstaltungsort wie auch als Ort des Verweilens für die Quartierbevölkerung. Südlich begrenzt wird das Museumsquartier laut der Studie durch die Schweizerische Nationalbibliothek und das Gymnasium Kirchenfeld, die beide als Forschungs- und Bildungszone im Gesamtkonzept mitgedacht werden.

Ein Leuchtturmprojekt für den ganzen Kanton
Die Realisierung eines Museumsquartiers bietet grosse Chancen und wertet die bestehenden Museen auf, davon ist die bernische Regierungsrätin Christine Häsler überzeugt. Sie erhofft sich dadurch einen positiven Effekt, der zusätzliche Vernetzungen und Kooperationen ermögliche. «Das Projekt wirkt sich nicht bloss auf die Hauptstadtregion aus, sondern wird die gesamte Museumslandschaft des Kantons Bern und der Schweiz begünstigen», meint sie.

Das Museumsquartier werde die Attraktivität des Kantons Bern als Tourismusdestination weiter steigern. Die grössten Kulturinstitutionen im Perimeter des Museumsquartiers seien heute bereits Publikumsmagnete. «Treten diese gemeinsam auf und offerieren kombinierte Angebote, wird das Publikumsinteresse steigen», erklärt Christine Häsler.

Die Besucherzahlen der Berner Museen dürfte damit auf gegen eine Million pro Jahr ansteigen. Bei gesamtschweizerisch etwas über 13 Millionen Museumsbesuchen jährlich unterstreicht dies die Bedeutung des Kulturstandorts Bern.

«Museumsquartier schafft Mehrwert zu zwingenden Sanierungen»
Gemäss ersten groben Berechnungen wird das Museumsquartier Bern in einer Maximalvariante um die 250 Mio. Franken kosten. Die Aufwände werden sich auf Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern sowie weitere Trägerschaften verteilen. Ein bedeutender Teil der Investitionen soll aufgrund der vorgesehenen Nutzungen einträglich sein oder durch das Wegfallen anderweitiger Mietkosten kompensiert werden. Die Sanierung des Altbaus des Historischen Museums und die Errichtung eines Depots für rund 100 Mio. Franken sind zudem so oder so notwendig. «Der Mehrwert für Stadt und Kanton Bern, aber auch das Quartier, wird diese Kosten mehr als aufwiegen», bilanzierte Burgergemeindepräsident Bernhard Ludwig.

Die Machbarkeitsstudie zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie das Museumsquartier im Detail funktionieren könnte. Diese werden nun in enger Zusammenarbeit mit den Kulturinstitutionen und weiteren Kreisen geprüft und inhaltlich konkretisiert. Sind die wichtigsten Fragen geklärt, kann Berns neuer Leuchtturm im Herbst/Winter 2020 einen Schritt weiter in Richtung Realisierung gehen und ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden.

Weitere Informationen: www.mqb.ch

Projektkommunikation Museumsquartier / Burgergemeinde Bern: Stefanie Gerber Frösch, Kommunikation Burgergemeinde Bern, Bahnhofplatz 2, 3011 Bern, stefanie.gerber@bgbern.ch, M 079 876 59 67

Auskunft Stadt Bern: Stadtpräsident, Alec von Graffenried, T 031 321 65 21

Auskunft Kanton Bern: Regierungsrätin, Christine Häsler, T 031 636 20 32

Pressebilder, Machbarkeitsstudie und gemeinsame Erklärung zum Download

Hinweis: Die Machbarkeitsstudie steht auf der Website zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen.

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