Diese Gesellschaft ist die einzige bernische mit einem lateinischen Namen: «Pistor» bedeutet Müller beziehungsweise Bäcker. Die Gesellschaft hatte nicht nur die handwerkliche und gewerkschaftliche Aufsicht über die Brotherstellung, sondern betrieb auch gemeinschaftliche Verkaufsstellen, die so genannten «Brot-Schaalen» in der Kram- und Gerechtigkeitsgasse.
Pfistern
Die «Grosse Pfisterordnung» von 1406
Erstmals in den Urkunden erschienen sind die Pfister 1341, als sie sich zusammen mit den Metzgern und Küfern über die Verunreinigungen des Stadtbaches durch die Gerber beklagten. 1406 erschien die «Grosse Pfisterordnung», in welcher der Backlohn, die Zahl der Ofenfüllungen, die Art des Brotes und der Betrieb der Brot-Schaalen geregelt war. Die Aufsichtskommission der «Brotschauer» bestand aus einem Ratsherren der Pfisterzunft; daneben gab es auch die «Mühleschauer».
Neben mehreren Schultheissen aus den Familien von Wattenwyl und von Graffenried gehörten Pfistern prägende Persönlichkeiten wie Sophie Dändliker-von Wurstemberger, Rudolf von Tavel, Alfred Ernst und Max Fueter an.
Viele regelmässige Anlässe
Das heutige Gesellschaftshaus der Pfistern an der Kramgasse 9 wurde 1770 erbaut. Die Gesellschaft zählt rund 2670 Angehörige (Stand Juni 2024). Regelmässig werden folgende Anlässe durchgeführt: zweimal jährlich das Grosse Bott, regelmässig die grosse Herrenmahlzeit, der Damenausflug, das Jugendfest, der Familienausflug, Seniorenanlässe und die Kleine Mahlzeit der Behördenmitglieder.