Der so genannte «Burgersturm» gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachte unter anderem die Aufhebung des Zunftzwangs. Bei den danach aufgenommenen Burgern ohne Zunftangehörigkeit entstand bald einmal das Bedürfnis, sich analog den öffentlich-rechtlichen Gesellschaften und Zünften zusammenzuschliessen. Einerseits, um durch gesellige Veranstaltungen die Mitglieder einander näher zu bringen. Andererseits, um mit angemessener Vertretung in den Behörden der Burgergemeinde mitwirken zu können.
Burgergesellschaft Bern
Rund 850 Mitglieder
Seit 1910 besteht die Burgergesellschaft Bern in Form eines Vereins. Ihr gehören an knapp 860 «Seelen» (Stand: Juni 2024) an, mithin rund 40 Prozent aller Burgerinnen und Burger ohne Zunftangehörigkeit oder etwa 5 Prozent aller Bernburger. Die Strukturen und Anlässe entsprechen weitgehend denjenigen der Gesellschaften und Zünfte. Die Burgergesellschaft wird durch das zehnköpfige Vorgesetztenbott geleitet. Neben Grossem Bott, Kinderfest und Gesellschaftsabend pflegt die Burgergesellschaft namentlich den traditionellen «Surchabis-Abend», den Damenabend mit Referat, das Kammerkonzert sowie den monatlich stattfindenden Stamm der Stubengesellen. Ihr schönes Gesellschaftshaus befindet sich an der Kramgasse 14, wobei die so genannte «Stube» für viele burgerliche Anlässe gerne benutzt wird.