Welche Baumarten braucht der Wald?
Das Klima verändert sich. In welche Richtung, ist klar. Wie genau es in mehreren Jahrzehnten sein wird, ist aber noch offen. Es läge darum auf der Hand, dass heute möglichst viele verschiedene Baumarten gepflanzt würden. Einige davon werden das künftige Klima dann schon gut meistern, könnte man meinen.
Leider ist es nicht ganz so einfach. Eine sogenannte Buntmischung wie etwa in einem Botanischen Garten entspricht nicht einem naturnahen Waldbau. Zig Arten auf kleiner Waldfläche verteuern zudem die künftige Holzernte, da mehr Holzsortimente in Klein- und Kleinstmengen anfallen. Die Folge wäre: Der einheimische Rohstoff Holz wird teurer. Die Gefahr, dass künftig auf weniger nachhaltig produziertes Holz aus dem Ausland oder auf nicht erneuerbare Rohstoffe gesetzt wird, steigt.
Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern setzt darum auf das Konzept einer markt- und naturnahen Diversifizierung – und zwar mit klimatauglichen Baumarten, welche die nächsten Jahrzehnte mit hoher Wahrscheinlichkeit überdauern:
- Ziel ist es, Mischbestände mit mindestens zwei Baumarten anzulegen, die mit ihrem Laub einen aktiven Boden gewährleisten.
- Gleichzeitig werden Einzelbaumarten, die eh schon wachsen, so belassen. Damit gehen keine Samenbäume verloren.
- Waldflächen, auf denen keine klimatauglichen Bäume nachwachsen, werden mit klimatauglichen Baumarten angereichert. Also zum Beispiel Douglasien oder Traubeneichen.
Diese Diversifizierung erfüllt die Anforderungen an nachfragegerechte Holzpreise, sie sichert auf der gesamten Waldfläche die Biodiversität und führt ebenso zu attraktiven und abwechslungsreichen Erholungswäldern.
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