Mein Reitpferd Silas und ich
TEXT: PETER A. VONLANTHEN; BILD: JANA
Werden Kinder oder Eltern schwer krank, kann eine Familie vor enormen Schwierigkeiten stehen. Zur emotionalen Belastung kommen oftmals auch grosse finanzielle Herausforderungen hinzu. Therapien verursachen nicht selten Kosten, die von der Krankenkasse oder der Invalidenversicherung nicht übernommen werden. Durch die vermehrten Kürzungen der Sozialleistungen und die Verknappung öffentlicher Gelder fallen Familien immer öfter durch die Maschen aller Hilfs- und Unterstützungsnetze. In solchen Fällen wird die Stiftung Sunnesyte aktiv.
So zum Beispiel im Fall der fünfköpfigen Familie P. Unerwartet erleidet die Mutter eine Erschöpfungsdepression. Es wird ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nötig. Der selbständig erwerbende Vater übernimmt die Betreuung der Kinder und schliesslich auch den Haushalt. Seine Kunden kommen zu kurz. Existenzängste nehmen immer mehr Raum ein. Die Kinder leiden zunehmend unter der Situation. Die Stiftung Sunnesyte finanzierte vorübergehend die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe.
Auch im Fall der kleinen Alina wurde die Sunnesyte aktiv. Die Siebenjährige hat Trisomie 21 und leidet an fehlender Muskelspannung. Die Stiftung konnte durch einen Beitrag an eine heilpädagogische Reittherapie Selbstvertrauen und Selbständigkeit von Alina stärken.
Unterschiedliche Formen der Hilfeleistungen
So unterschiedlich die Verhältnisse in den Familien sind, so unterschiedlich sind auch die Gesuche, die in den letzten Jahren bei der Stiftung eingegangen sind. Ziel der Stiftung Sunne-syte ist es jeweils, direkt bezogen auf das jeweilige Kind oder die betroffenen Kinder zu helfen. Die Stiftung will rasch bereitstellen, was für das Kind am nötigsten ist. So leistet sie Beiträge an eine Therapie, eine Haushaltshilfe, einen Ausflug, an Betreuungskosten, an die Teilnahme an einem Skilager und an vieles Weitere mehr.
Dank dem Einsatz der Stiftung kann pro Jahr rund 25 Kindern und Familien unkompliziert und nachhaltig geholfen werden. Dass die Hilfe der Stiftung Sunnesyte ankommt und geschätzt wird, zeigen die vielen sorgfältig geschriebenen und oft mit Zeichnungen ergänzten, rührenden Dankesbriefe, die Jahr für Jahr bei der Stiftung eingehen.
Freude und Dankbarkeit sind gross
Die schwerstbehinderte Stephanie (16) benötigt eine 24-Stunden-Betreuung durch drei Personen und bedankte sich: «Letzte Woche durfte ich eine wunderschöne Woche im Hotel erleben und Sie haben mir das ermöglicht. Ich konnte jeden Abend mit meinen Freunden verbringen, was sonst nicht möglich ist. Ein riesengrosses Merci!»
Und auch die zehnjährige, sehbehinderte Jana hat sich sehr über die Unterstützung ihrer Reittherapie gefreut. Sie schreibt: «Es freut mich sehr, dass ich mit Ihrer Unterstützung weiterhin ins Reiten gehen kann! Mein Reitpferd Silas und ich haben uns sehr gerne. Er ist ein Spitzenpferd. Ich freue mich, mit ihm noch viele weitere Reitstunden zu verbringen! Liebe Grüsse, Jana.»
Startkapital von einer Million
Die Stiftung Sunnesyte wurde 2007 von der burgerlichen DC Bank als gemeinnützige Stiftung gegründet und bezweckt die Unterstützung benachteiligter Kinder und Jugendlicher in der Region Bern. Das damalige Stiftungskapital von einer Million Franken entstammte den Gewinnen der DC Bank. Die DC Bank ist auch für die operative Geschäftsführung der Stiftung verantwortlich und unterstützt sie jährlich mit einem namhaften Betrag. Privatpersonen und Firmen helfen ebenfalls mit finanziellen Zuwendungen. Ihren Verwaltungsaufwand hält die Stiftung niedrig, weshalb die DC Bank die Geschäfte der Stiftung unentgeltlich führt. Die Stiftung Sunnesyte arbeitet eng mit der Winterhilfe Bern zusammen, die grosse Erfahrung mit Menschen in unmittelbaren Notlagen hat. Die Winterhilfe Bern hilft mit ihrem Know-how bei der umfassenden und gleichzeitig individuellen Prüfung der Gesuche.