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Sozialpreis 2015

13.04.2015

Am 16. März verlieh die Burgergemeinde Bern zum vierten Mal ihren alljährlichen Sozialpreis. Die Auszeichnung ging zusammen mit einem Förderbeitrag von 50 000 Franken für eine neue Herdanlage an die «Spysi». Die Speiseanstalt der Unteren Stadt Bern besteht seit 137 Jahren und dient noch immer dem Grundsatz ihrer Gründer: der hilfsbedürftigen Bevölkerung während der Winterzeit eine warme Mahlzeit in gemütlicher Atmosphäre anzubieten. Der Gästemix aus Lehrlingen, Studenten, Alleinstehenden, Arbeitslosen, Pensionierten sowie Geschäftsleuten macht die «Spysi» zu einem Ort der sozialen Integration.

TEXT: MARTIN GRASSL; BILD: JONAS KAMBLI

Die Sozialpreisverleihung 2015 fand wie schon in den Vorjahren im schlichten Ambiente des Turbinensaals der Dampfzentrale Bern statt und vermochte viele Gäste anzulocken. Eröffnet wurde der Abend mit einem Musikstück des Berliner GlasBlasSingQuintetts, einem Ensemble, welches «Liedgut auf Leergut» zelebriert. Die Gruppe begeisterte vom ersten Ton an mit verrückten Klängen, welche sie einer ganzen Armada diverser Flaschen entlockte. Danach übernahm Fernsehfrau Sabine Dahinden die Moderation. Wie gewohnt wurde das Publikum zu Beginn über die Preisträgerin im Dunkeln gelassen. Verraten wurde nur, dass die diesjährigen Preisträger «wilde Blumen» seien und «aus der Reihe tanzten». Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo machte Burgergemeindepräsident Rolf Dähler erste Andeutungen und betonte, wie wichtig gerade heute Orte sind, wo Menschen zusammenkommen können. Sozialkommissionspräsidentin Simone von Graffenried wies anschliessend auf das Urbernische des Preisträgers hin, und dass er von zahlreichen langjährigen Ehrenamtlichen mit viel Engagement getragen wird.

Zur Preisträgerin
Nun wurde das Geheimnis gelüftet und mit dem eigens in Auftrag gegebenen Porträtfilm die «Spysi» als diesjährige Preisträgerin bekannt gegeben und vorgestellt. Der Film brachte dem Publikum auf bodenständige Weise das grosse Engagement dieser städtischen Institution eindrücklich näher. Diverse Beteiligte kamen zu Wort, von der Kassenfrau über die freiwillige Saaldame im Service bis zum derzeitigen Präsidenten mit Gästen im Hintergrund.

Neue Herdanlage kann endlich installiert werden
Die «Spysi» entspricht schon seit 137 Jahren einem grossen Bedürfnis und wird entsprechend stark frequentiert. Dennoch liessen es die Finanzen nie zu, grosse und nötige Verbesserungen tätigen zu können. Der bisherige Herd war ein «Sprengkandidat», welcher schon lange hätte ersetzt werden müssen. Mit der zweckgebundenen Preissumme von 50 000 Franken kann die «Spysi» auf die kommende Wintersaison hin endlich eine neue Herdanlage, bestehend aus einer Kombination von Kochherd und Bratkipper, installieren.

Apéroansprache gipfelt in Kleinkonzert
Nach der offiziellen Preisübergabe beeindruckte der Aufmarsch von über zwei Dutzend ehrenamtlichen Helfenden besonders. Anschliessend ging es mit einem gemütlichen Apéro im «Foyer International» weiter. Dabei liess es sich Stadtpräsident Alexander Tschäppät nicht nehmen, in einer Ansprache vom letzten Mittagsessen in der «Spysi» zu schwärmen. Das GlasBlasSingQuintett drehte am Schluss des Abends im Turbinensaal nochmals «volle Pulle» auf und beschloss den Anlass mit einem halbstündigen Konzert.

Der Sozialpreis

Der Sozialpreis soll nichtburgerliche Initiativen in und um Bern würdigen und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Das Preisgeld ist für wichtige, handfeste Investitionen oder Teilprojekte der Empfänger gedacht.

Bisherige Sozialpreisträger der Burgergemeinde Bern

2014 - «insieme Treff Domino»
2013 – «Haus für Pflege» sowie die «Heilpädagogische Lebensgemeinschaft Terry und Paul Hofmann-Witschi»
2012 – «Aufenthaltsraum Postgasse 35 der AKiB»
abgelegt unter: EKG, Unterstützte Projekte

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