«insieme Treff Domino» erhält Sozialpreis der Burgergemeinde Bern
TEXT: MARTIN; BILD: JONAS KAMBLI
Die Sozialpreisverleihung 2014 fand im Turbinensaal der Dampfzentrale Bern statt und vermochte trotz des anstehenden Fusballweltmeisterschaftsspiels Schweiz-Argentinien eine beachtliche Gästeschar anzulocken. Noch wurde der Preisträger zu Beginn des Abends nicht sogleich bekannt gegeben. Fernsehfrau Sabine Dahinden, welche durch den Abend führte, machte die Sache spannend und umschrieb zunächst den Alltag der geehrten Einrichtung mit treffenden Worten. Weiter stimmten Burgergemeindepräsidenten Rolf Dähler sowie Sozialkommissionspräsidentin Simone von Graffenried auf den Preisträger ein. Darauf richtete der geladene Thurgauer Nationalrat Christian Lohr seine pointierte Ansprache ans Publikum. Der Magistrat fuhr mit dem elektrischen Rollstuhl aufs Podium. Der körperlich behinderte Christian Lohr vermittelte in seinem Votum mühelos, wie wichtig die Möglichkeit einer vielfältigen Freizeitgestaltung gerade für das Selbstbewusstsein behinderter Menschen ist.
Zum Preisträger
Nun wurde die «Katze aus dem Sack» gelassen und mit dem «insieme Treff Domino» der diesjährige Preisträger bekannt gemacht und vorgestellt. Der eigens in Auftrag gegebene Kurzfilm brachte dem Publikum das tagtägliche grosse Engagement dieses Stadtberner Freizeittreffs für geistig Behinderte eindrücklich näher. Es kamen sowohl die Betreibenden als auch verschiedene Nutzerinnen und Nutzer, Kinder und Erwachsene, gewichtig zu Wort.
Der «insieme Treff Domino» besteht seit 1993 und richtet sich mit seinen Angeboten an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger Behinderung sowie an deren Familien. In einem schönen, alten Haus mit Garten, vis-à-vis des Campus Muristalden, können Menschen mit Behinderungen ihre Vorstellung von «fägiger» Freizeit realisieren. Der Treff bietet seinen Besuchenden aus Stadt und Region Bern eine geschützte Plattform.
Erfüllung lang ersehnter Wünsche
Der Garten des Treffs lädt zum Verweilen und Spielen ein. Die Finanzen der Einrichtung haben es bisher jedoch nicht erlaubt den Garten mit Hängematten, Schaukeln, Trampolins oder Sonnenschirmen zu bereichern. Auf der Wunschliste stand auch ein grosses Festzelt für zahlreiche Anlässe, wo auch Nichtbehinderte sehr erwünscht sind. Mit dem Preisgeld von 38‘000 Franken kann sich der Verein seine lang gehegten Wünsche endlich erfüllen.
Furioser Ausklang
Nach der offiziellen Schecksübergabe war der Aufmarsch von über einem Dutzend Besucherinnen und Besuchern besonders beeindruckend. Das Klavierduo Huber/Thomet beendete den Festakt mit einem furiosen Finale. Schon während der Veranstaltungsblöcke sorgte es mit Interludien voller Esprit für lebhafte Stimmung. Mit einem «Apéro Social» klang der Abend gemütlich aus.
Der Sozialpreis
Der Sozialpreis soll nichtburgerliche Initiativen in und um Bern würdigen und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Das Preisgeld ist für wichtige Investitionen oder Teilprojekte der Empfänger gedacht.
Bisherige Sozialpreisträger der Burgergemeinde Bern
- 2013 – «Haus für Pflege» sowie die «Heilpädagogische Lebensgemeinschaft Terry und Paul Hofmann-Witschi»
- 2012 – «Aufenthaltsraum Postgasse 35 der AKiB»