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Nur auf fruchtbarem Boden wächst etwas

15.05.2022

Schon, wenn man als Kind erste Pflanzensamen in einen Topf steckt, ist klar: Es braucht guten Boden, damit etwas wächst. Dasselbe gilt im Wald. Fruchtbarer Boden ist zentral – heute und in kommenden Jahrzehnten. Ohne gibt es keinen Wald zur Erholung, kein Holz als Rohstoff und kein Lebensraum für zig Pflanzen und Tiere.

Zwei Risiken gefährden gesunden und «fitten» Boden. Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern schenkt diesen darum besondere Beachtung.

Bodenschäden
Auf einer Waldstrasse wächst nichts mehr, darum ist jeder unnötige Meter Waldstrasse einer zuviel. Heute braucht es dank moderner Waldbewirtschaftung nur noch 50 Laufmeter Waldstrasse pro Hektare. Das Mittelland ist aber mit 80 bis 120 Laufmetern zu gut erschlossen. Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern prüft deshalb, auf nicht mehr benötigte Waldstrassen zu verzichten. So kann fruchtbarer Waldboden wieder hergestellt werden.

Bodenschäden geschehen aber auch, wenn der Waldboden falsch befahren wird. Besonders betroffen sind dann Mykorrhizapilze. Diese bilden ein Netzwerk unter dem gesamten Waldboden, vernetzen Baumwurzeln und speichern Wasser und Nährstoffe. Solche Pilze sind druckempfindlich. Der Forstbetrieb agiert darum dank langer Kranarme ausschliesslich von Rückegassen aus, die alle 30 Meter den Wald durchziehen. Positiv dabei: Fast 90 Prozent des Waldbodens müssen so nie mehr befahren werden. Auch unter den Rückegassen überleben die Mykorrhizapilze dank der konsequenten Umsetzung hoher Standards.

Ausserdem kommen möglichst Waldmaschinen mit Raupen anstatt Rädern zum Einsatz. Raupen verteilen das Gewicht viel besser als grosse Pneus: Der Bodendruck liegt bei maximal 0,2 bis 2 kg pro Quadratzentimeter. Bei traditionellen Maschinen steigt der Wert auf bis zu 10 kg.

Bodenversauerung
Zu viel Stickstoff auf dem Waldboden schadet, denn er macht ihn zu sauer. Die Folge davon ist etwa, dass die Zahl der Bodenlebewesen abnimmt. Auch werden Nährstoffe und Spurenelemente ausgewaschen; die Baumwurzeln finden nicht mehr, was sie eigentlich bräuchten.

Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern lässt darum gezielt heruntergefallene oder geschnittene Äste liegen – ebenso Totholz. Denn Forschungsergebnisse zeigen, dass diese die Versauerung des Waldbodens etwas abbremsen können. Sie schaffen für viele Bodenlebewesen einen Lebensraum, damit die Böden nicht «sterben». Interessant zu wissen: Saure Waldböden verändern die Pflanzenwelt. So werden zum Beispiel Brennnesseln, Brombeeren oder invasive Neophyten begünstigt – alles Pflanzen, die viel Stickstoff lieben.


Mehr zur Waldbewirtschaftung der Burgergemeinde Bern:
Der Wald braucht Zeit. Aber es eilt.
Welche Baumarten braucht der Wald?
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Es geht um mehr als nur um Bäume

abgelegt unter: Forstbetrieb

Weitere Informationen.

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