Junge Ideen für die Zukunft der Burgergemeinde
TEXT: MARTIN GRASSL; BILDER: SIMON STÄHLI
Seit drei Jahren weht ein frischer Wind durch die Burgergemeinde Bern. Der 2019 gegründete Verein Rat der Jungen Burgergemeinde (JuBu-Rat) will die Jungen dafür begeistern, politisch in der Burgergemeinde Bern mitzuwirken. Vor dem Hintergrund fehlender Nachwuchskräfte in Gemeinden und Verbänden ist dies auch dringend nötig. Der Rat soll den jungen Burgerinnen und Burgern sowohl als politisches Sprungbrett als auch als Ideenlabor dienen. Das ambitionierte Projekt wurde von der Pandemie zwar etwas ausgebremst, die Motivation und die bereits aufgebauten Strukturen gingen aber keineswegs den Bach hinunter. Im Gegenteil, der Rats-Vorstand hat sich letztes Jahr neu zusammengesetzt und ausgerichtet. Der amtierende Präsident Tobias Frehner betont: «Wenn der Generationenwechsel in den nächsten Jahren gelingen soll, müssen die jungen Menschen frühzeitig in die Kommissions- und Ratsarbeit der Burgergemeinde eingebunden werden und Gehör finden.» Genügend junge Mitglieder zu finden, die sich engagieren und eigene Ideen einbringen wollen, ist eine Herausforderung, weshalb das Konzept des JuBu-Rats überarbeitet wurde. In Zukunft wird nun vermehrt auf sogenannte Thinktank-Events in Form geführter Workshops gesetzt.
Öffentliche Workshops als Erfolgsrezept
Bei Themen von zentralem Interesse für die Allgemeinheit stehen betreffende Workshops neuerdings sogar auch jungen Nichtburgerinnen und -burgern offen. Hier bewährt sich die Zusammenarbeit mit dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ). Entsprechend fand der erste Workshop im Rahmen des DSJ-Projekts «Civic Hack» statt und war öffentlich. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen nahmen letzten Dezember über 20 Personen an ihm teil und machten sich Gedanken zu neuen Ansätzen in der Jugendförderung. Dies gemeinsam mit anregenden Gästen aus Politik und Wirtschaft, die vom DSJ vermittelt wurden. Der Workshop war ein voller Erfolg.
Crash-Kurs JungBott 2022
Was haben ein Konzert im Bierhübeli oder die Queer-Ausstellung im Naturhistorischen Museum Bern mit dem Burgerspital zu tun? Stimmt es, dass die Burgergemeinde Bern auf der St. Petersinsel einen Rebberg hat und Mehl in der Mühle Schönenbühl produziert? Und wie steht sie mit dem Wankdorf in Verbindung? Oftmals kommen die jungen Angehörigen der Burgergemeinde Bern im Alltag mit ihr in Berührung, ohne es zu merken. Die JuBu-Fachkommission hat sich unter anderem diese Wissenslücken zum Anlass genommen, am 15. Oktober 2022 im Casino Bern ein grosses burgerliches Jugendfest zu organisieren. An diesem JungBott werden alle jungen Burgerinnen und Burger zwischen 16 und 30 Jahren Gelegenheit haben, die Burgergemeinde von einer ganz neuen Seite kennenzulernen. Auf dem Programm steht ein spannendes Bouquet an Aktivitäten, wobei natürlich Geselligkeit, Kulinarik und Unterhaltung nicht zu kurz kommen werden. Vorbeikommen lohnt sich.
Wär sy mir? – Podcast der Jungen
Der Frage, wer die Burgergemeinde Bern ist, gehen auch die jungen Moderatorinnen und Moderatoren des Podcast «Wär sy mir?» nach und geben Einblicke in ihre Historie, Struktur und ihr aktuelles Wirken. Die Idee dazu kam Ende 2020 im JuBu-Rat auf. Mit der noch fehlenden Erfahrung in der Produktion von Podcasts, betrat die JuBu reichlich Neuland. Dazu musste sie auch ein spannendes Programm konzipieren: Glücklicherweise geht der Gesprächsstoff bei der Burgergemeinde Bern nicht so schnell aus. Mitte Januar 2021 war es soweit, und «Wär sy mir?» ging zum ersten Mal live auf Sendung. Seither sind sechs Folgen mit Gästen aus den verschiedensten Ecken der Burgergemeinde Bern produziert worden. Die Podcasts sind live, damit die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer direkt spannende Fragen stellen können. Wer die Live-Sendung verpasst, kann sämtliche Folgen auf den gängigen Streaming-Plattformen wie Apple Music und Spotify nachhören. Wer Ideen für nächste Podcast-Staffeln hat, darf sich gerne bei der Podcast-Gruppe melden.
