Forstbetrieb: Mehr als nur Holzarbeiten
TEXT: ALEXANDER PULFER, PASCAL MATHIS
Es ist ein schleichender Prozess. Über Jahre hinweg sammelt sich am Rand von Waldstrassen Erde und Laub an. Auf Bäume und andere Pflanzen hat dies keinen Einfluss, jedoch auf die Strassen selber, wenn man nicht rechtzeitig reagiert.
Innovativer Strassenunterhalt
Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern widmet sich in diesen Wochen dem Strassenunterhalt in seinen Wäldern rund um Bern. Zum Einsatz kommt dabei eine innovative Technik, die in der Schweiz bisher nicht im Einsatz ist: Ein auf einem Bagger montierter Spezialaufsatz zieht an Strassenrändern Erde und Laub ab, der Baggerführer deponiert das Material danach im Wald.
Ziel dieser Arbeit ist, dass Regenwasser wieder richtig abfliessen kann und die Strassen nicht über Jahre hinweg „ausgewaschen“ werden. Ein frühzeitiger Eingriff erspart somit spätere Probleme. Dank der eingesetzten Technik können pro Stunde rund 500 Meter Strassenrand von den Ablagerungen befreit werden; eine klare Effizienzsteigerung zu früheren Techniken.
Warum Holz auch mal liegen bleibt
Bestimmt haben Sie als Waldbesucher auch schon sogenannte Holzpolter gesehen: geerntete Bäume, die entastet am Strassenrand deponiert werden. Aktuell gibt es in diversen Wäldern rund um Bern solche Lager. Teilweise bestehen diese aus frisch geerntetem Holz, teilweise sind sie aber auch noch Relikte vom Wintersturm Burglind im Januar 2018. Doch warum liegt solches Holz immer noch herum? Viele dieser Stämme wurden im trockenen Sommer stark vom Borkenkäfer befallen und haben dadurch an Qualität verloren. In der Folge kann dieses Holz zu einem grossen Teil nicht mehr als Bauholz verwendet werden. Weil davon keine Gefahr mehr für den Wald ausgeht und die Industrie aktuell mit der hohen Nachfrage nach Nadelholz voll ausgelastet ist, wird dieses Holz erst in den kommenden Monaten sukzessive abtransportiert.