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Falsche Bilder und echte Texte

26.09.2023

Richtig mit Medien umzugehen, ist besonders für Jugendliche schwierig. Welche Informationen sind vertrauenswürdig? Kann man Bildern trauen? Was für Arbeit steckt dahinter? Der für Jugendliche ausgerichtete Workshop «Newsroom – Wie Journalist:innen arbeiten» fördert gezielt deren Medienkompetenz. Wir haben eine Schulklasse begleitet.

TEXT: PASCAL MATHIS; BILDER: STEFANIE GERBER

Ist die Aufnahme mit dem müllüberfüllten Platz nun echt? Und wurde sie tatsächlich nach einer Klimademo aufgenommen? *

Die 13 Schülerinnen und Schüler staunen und beraten sich. Es braucht nicht lange, bis sie mittendrin im Thema des Nachmittags sind. Die Berufsschulklasse ist zu Gast im Polit-Forum-Bern, wo sie den Workshop «Newsroom – Wie Journalist:innen arbeiten» besucht. Der interaktive Workshop vermittelt jungen Medienkonsumentinnen und -konsumenten das Gespür, richtig mit Medien und Nachrichten umzugehen.

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Mehr als nur der fertige Beitrag
Denn Fake News machen vor allem auf Social Media die Runde. ChatGPT schreibt Texte, wie wenn sie von einem Menschen stammen würden. Und Deepfakes sind beispielsweise Interviewaufnahmen mit Aussagen, welche ein Computer einer Person künstlich in den Mund «gezaubert» hat. Es ist also eine Herausforderung, Medieninhalte richtig einschätzen zu können; Medienkompetenz ist dabei gefragt.

Dozentin an diesem Nachmittag ist Barbara Donski. Die Journalistin des «Thuner Tagblatt» erzählt den Jugendlichen von ihrer täglichen Arbeit. Und sie zeigt in dem zweistündigen Workshop auf, dass weit mehr dahinter steckt als bloss der fertige Online- oder Zeitungsbeitrag.

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Infos aus erster Hand
So ist es bei einer Nachricht oberste Pflicht, «immer mindestens zwei Quellen herbeizuziehen», erklärt Barbara Donski. So könne eine Falschmeldung praktisch ausgeschlossen werden. Auch gelte es, neutral und objektiv zu schreiben – ausser man schreibe explizit einen Kommentar mit persönlicher Meinung. Am Beispiel einer Reportage zeigt Barbara Donski auf, dass die Arbeiten bereits im Vorfeld beginnen, etwa um vor Ort die gewünschten Leute treffen zu können oder am Tag selber wichtige Informationen zu erhalten.

Bevor der Artikel gedruckt werde, gehöre neben dem Schreiben auch die Bildauswahl dazu, allenfalls gebe es für den Onlineauftritt noch eine Videoaufnahme. Dann folge das Korrektorat und allenfalls auch das Beantworten von Rückmeldungen der Lesenden. «Wenn man sich das vor Augen führt, ist klar, dass ein Medium einen gewissen Preis hat!»

Für die Jugendlichen, die vor Ort selbst recherchieren und dafür das eigene Smartphone zücken dürfen, ist der Workshop ein idealer Einstieg ins Thema «Journalismus». Dies ist Teil des Lehrplans 21, der die Medienbildung konkret vorsieht.

* Zum eingangs erwähnten Bild: Dieses ist echt, stammt aber nicht von einer Klimademo, sondern von einer Anti-Littering-Kampagne. Es wurde 2019 gezielt in den falschen Kontext gesetzt.

Zum «Newsroom»-Workshop

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Der Workshop wurde 2023 auf Initiative der Burgergemeinde Bern konzipiert. Anstatt 10 Workshops sind bis Ende Jahr neu deren 18 geplant. 2024 werden über 20 Workshops angeboten. Diesen Herbst steht das Angebot auch auf Französisch bereit. Weitere Infos gibt es hier: https://www.newsroom-workshop.ch/.

Weitere Informationen.

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