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Es geht um mehr als nur um Bäume

15.05.2022

Ein alter stattlicher Baum ist wunderschön. Bis es aber soweit ist, gibt es einiges zu tun – für den Baum, aber auch für den Menschen. Dabei behält der Forstbetrieb der Burgergemeinde immer auch weitere Pflanzen- und Tierarten im Auge, damit diese ihren Lebensraum behalten können.

Bäume, die nicht geerntet werden, oder den Konkurrenzkampf gegen einen benachbarten Baum gewinnen, bleiben lange stehen. Sehr lange sogar; gut und gerne 100 bis 300 Jahre. Dennoch gelten solche Bäume als Risikoträger. Denn diese «Baum-Senioren» sind am längsten den klimatischen Veränderungen und Stürmen der vergangenen und der künftigen Jahrzehnte ausgesetzt. Wie wir Menschen werden auch diese Bäume mit dem Alter nicht fitter.

Bäume sollen Kräfte sparen
Ausserdem gilt auch bei diesen Bäumen: eine grosse grüne Krone deutet auf ein vitales Wurzelwerk im Boden hin. Und dieses ist zentral, um Stürmen standzuhalten oder genügend Nährstoffe aufzunehmen. Deshalb fördert der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern ab einer Höhe von 12 bis 18 Metern die grüne Krone der vitalsten Bäume. So müssen diese nicht zuerst einen Abnützungskampf gegen Konkurrenten führen. Sie sparen Kräfte, können sich optimal entwickeln und steuern einem möglichst vitalen Alter zu.

Trotz allem: Richtig alte Bäume werden heute seltener. Das hat Einfluss auf bestimmte Tier- und Pflanzenarten, die auf absterbende Bäume spezialisiert sind. Der Forstbetrieb legt darum spezielle Gebiete fest – Totalwaldreservate oder sogenannte Alt- und Totholzinseln, die eine Mindestgrösse erfüllen. Zu Gute kommt dies beispielsweise dem Specht. Er ist ein typisches Familientier. So lebt beispielsweise in einem Reservat von 20 Hektaren Grösse nur eine (!) Spechtfamilie.

Reservate, damit alle profitieren
So sehr es den Specht freut, so fest kommt der Mensch und sein Holzbedarf in die Zwickmühle. Denn je mehr Wald als Reservat ausgeschieden ist, desto weniger Holz steht zur Verfügung. Und umso eher wird Holz aus dem Ausland aufwändig importiert oder auf klimaschädliche Rohstoffe ausgewichen.

Die Lösung ist folgende: Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern begrenzt die Fläche von Reservaten auf ca. 10 Prozent der Waldfläche. Zusätzlich scheidet er aber alle 30 Hektaren eine Alt- und Totholzinsel auf. Diese dienen den Arten, die auf alten Wald und tote Bäume spezialisiert sind. Eine gute Lösung für alle Beteiligten.

 

Mehr zur Waldbewirtschaftung der Burgergemeinde Bern:
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abgelegt unter: Forstbetrieb

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