TEXT: ANNELI REINHARD
Frau Sohm, wie sind Sie auf die Burgergemeinde aufmerksam geworden?
Freunde aus meinem Tennisclub gehören der Gesellschaft zu Schiffleuten an. Sie haben mich gefragt, ob ich interessiert wäre, beizutreten, und so ist alles entstanden. Es hat zufälligerweise sehr gut gepasst, weil mein Atelier für Kintsugi (eine japanische Restaurationskunst zur Reparatur von Keramik) sich in der Matte befindet, wo die Stubengesellen ursprünglich Schiffe bauten.
Was ist Ihr Bezug zur Stadt Bern?
Ich bin in Ittigen aufgewachsen, habe aber später in Bern, in der Westschweiz und in Zürich gewohnt. Ich war dann mit meiner Familie zwölf Jahre im Ausland – in China, Kanada und Japan. Wir sind 2022 zurück in die Schweiz gezogen. Jetzt wohnen wir in Muri, aber meine Zukunft sehe ich in der Berner Altstadt, die mich seit meiner Jugend fasziniert. Ich engagiere mich auch im Leist der Untern Stadt Bern, wo ich als Vorstandsmitglied das Ressort Anlässe führe.
Was gab den Ausschlag, das Burgerrecht zu erwerben?
Meine Kinder haben den grössten Teil ihres Lebens im Ausland gewohnt. Wir haben zwar alle unsere Ferien in der Schweiz in der Berner Altstadt verbracht, sodass sie hier verwurzelt sind, aber ich wollte ihnen die Möglichkeit geben, sich in Bern noch integrierter zu fühlen. Auch mir selbst ist dieses stärkere Zugehörigkeitsgefühl wichtig.
Könnten Sie sich ein persönliches Engagement in der Burgergemeinde vorstellen?
Ich kann mir gut vorstellen, mich bei meiner Gesellschaft für Events zu engagieren oder mich für Projekte der Burgergemeinde zur Verfügung zu stellen. Ich bin Betriebsökonomin sowie Gemmologin und würde gerne etwas machen, was meinen Beruf ergänzt. Grundsätzlich bin ich aber für alles offen.
Welche Ecken der Stadt Bern mögen Sie speziell?
Alles vom Zytglogge bis zum Bärengraben! (lacht) Wenn ich aber nur einen Ort auswählen müsste, dann wäre es wahrscheinlich die Münsterplattform mit dem feinen Café, dem Münster dahinter und dem Weitblick nach vorne.