Ein Leben im Dienst der Burgergemeinde
Hans Georg Nussbaum engagiert sich seit vielen Jahren mit grosser Freude für die Burgergemeinde.
TEXT: ANNELI REINHARD; BILD: FRANZISKA ROTHENBÜHLER
«Ich bin stolz, Bernburger zu sein, auch wenn ich keinen Verdienst daran habe, dass ich dies bin», schmunzelt Hans Georg Nussbaum. Aus diesem Gefühl entstand schon sehr früh der Gedanke eines ehrenamtlichen Engagements bei der Burgergemeinde, der er seit 1963 angehört, als seine Eltern das Burgerrecht erwarben. «Das Gemeinwesen bedeutet mir sehr viel, weshalb ich meinen Beitrag leisten wollte», erklärt er. Wie viel er erreichen würde, konnte er nicht ahnen.
Ein ununterbrochenes Engagement
Heute blickt Hans Georg Nussbaum auf ein beeindruckendes Engagement zurück, von dem er mit sichtbarer Freude und gewissem Stolz berichtet. Bereits 1999 wurde er in die Fachkommission für Grundsatzfragen gewählt. 2002 wurde er Mitglied des Vorgesetztenbotts der Gesellschaft zu Zimmerleuten, in dem er später zehn Jahre lang als Obmann amtieren würde, eine für ihn sehr besondere Erfüllung. «Es war eine grosse Ehre, einer Institution mit einer 700-jährigen Geschichte vorstehen zu dürfen», kommentiert er.
Der Fürsprecher ist zudem seit 2003 Mitglied des Grossen Burgerrats, sass in verschiedenen Kommissionen und präsidiert seit 2021 den Stadtbernischen Burgerverband. Die Liste geht weiter. «Es ist für mich eine grosse Genugtuung, mich in den Dienst der burgerlichen Sache stellen zu dürfen. Und ich geniesse natürlich auch die gesellschaftlichen Anlässe», erklärt er lächelnd.
Ein wesentlicher Beitrag
Als Präsident des Stadtbernischen Burgerverbands übernimmt das Behördenmitglied die wichtige Aufgabe, geeignete Personen für die verschiedenen ehrenamtlichen Positionen zu suchen und anzufragen. Er freue sich besonders auf die Zusagen, die «das Zugehörigkeitsgefühl der Burgerinnen und Burger immer wieder bestätigen».
Als seinen wichtigsten Beitrag sieht Hans Georg Nussbaum seinen Anteil daran, dass die Burgergemeinde Bern weiterhin eine eigene Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde betreiben darf. Die Institution, wie sie heute besteht, existiert nämlich erst seit 2013. Als die bisherigen Behörden abgeschafft werden mussten, half der Fürsprecher mit, dass die Burgergemeinde diese jahrhundertelange Aufgabe weiterhin erfüllen darf. Er behält die neugeschaffene Struktur seither im Blick, indem er Mitglied der KES-Aufsichtskommission wurde.
Mit Blick in die Zukunft
Nun gibt der 67-Jährige nach vielen Jahren ununterbrochenen Engagements seine verschiedenen Ämter nach und nach ab: «Es wird höchste Zeit, einer jüngeren Person Platz zu machen», meint er. Mit der dadurch erlangten Freizeit werde er häufiger reisen; dennoch sei klar, dass er immer nach Bern zurückkehren werde: «Bern und die Burgergemeinde sind mein Heimatort. Hier fühle ich mich zugehörig und verwurzelt.»