Bern im ständigen Wandel
TEXT: MARTIN GRASSL; BILDER: BURGERBIBLIOTHEK BERN
Städte widerspiegeln in all ihrer Vielfalt ganz besonders den Wandel der Zeiten. Selbst scheinbar festgefügte Strukturen sind Veränderungen unterworfen: Gebäude werden abgerissen, Strassen ausgebaut, und neue Quartiere entstehen. Viele Veränderungen werden von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern deutlich registriert, während sich andere fast unmerklich einschleichen. Das gilt auch für die Stadt Bern, ganz besonders in ihrer rasanten Epoche ab 1900.
Hierzu ist nun die Buchpublikation «Bern in historischen Ansichten» erschienen, welche eine besondere Auswahl von 120 Ansichtskarten aus der Sammlung Hans-Ulrich Suter, die sich im Besitz der Burgerbibliothek befindet, präsentiert. Hans- Ulrich Suter (1936 – 2012) hat Tausende historischer Postkarten der Stadt Bern zusammengetragen, welche unter anderem auch die tiefgreifenden Veränderungen der Stadt vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren. Die Ansichtskarten der Sammlung Hans-Ulrich Suter offenbaren Einheimischen wie Besuchern Berns überraschende Perspektiven auf bekannte Orte der Stadt. Speziell an Suters Sammlung sind insbesondere etliche Ansichtskarten mit Sujets in den Aussenquartieren, da früher dort nur wenig fotografiert wurde. Hans-Ulrich Suter veröffentlichte diese Ansichtskarten jahrelang unter dem Titel «Schöne alte Region» im Anzeiger der Region Bern. 2013 kam die Sammlung als Schenkung in die Burgerbibliothek Bern, welche die Anzeiger-Reihe bis heute fortführt.
Die Burgerbibliothek Bern nimmt nun die Buchveröffentlichung zum Anlass für ihre aktuelle Sonderausstellung «Abbruch − Umbruch – Aufbruch» in der «Salle Bongars», die anhand archiveigener Karten, Pläne und historischer Fotografien die Umwälzungen der Stadt vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert nachzeichnet. Weitere Dokumente aus sechs Jahrhunderten illustrieren insbesondere gesellschaftliche Entwicklungen. Religion, Kindererziehung oder die Industrialisierung werden thematisiert und zeigen die Stadt Bern in ungewohntem Licht. Die Ausstellung kann nur geführt besichtigt werden.