Bedrohliche Zukunft, dunkle Vergangenheit? – Zeitkrise Europas
Moderne Gesellschaften können nur funktionieren, wenn sie sich ständig weiterentwickeln. Das bedeutet, sie müssen wachsen, schneller werden und Neues schaffen, um ihre Strukturen und Abläufe aufrechtzuerhalten. In den letzten 200 Jahren ging diese ständige Entwicklung oft mit der Hoffnung einher, dass sich dadurch das Leben der Menschen verbessert.
Heute scheint diese Überzeugung verschwunden zu sein: Die Vorstellungen von der Zukunft wirken nicht mehr so vielversprechend, und Europa sowie die sogenannte «westliche Moderne» tun sich schwer damit, eine Resonanz bzw. Verbindung zur eigenen Geschichte und Identität herzustellen.
Die Frage ist: Wie können wir unter diesen Umständen ein resonantes Verhältnis bzw. eine positive und sinnvolle Beziehung zur Welt und zur Zeit gestalten?
Hartmut Rosa
Hartmut Rosa, geboren 1965, ist einer der bedeutendsten Soziologen unserer Zeit. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Tractatus Preis, den Erich Fromm Preis, den Paul Watzlawick Ehrenring und den Gottfried Wilhelm Leibnitz Preis 2023. Zu seinen Veröffentlichungen zählen: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, Berlin 2016; Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne, Frankfurt 2005
Musik
Andreas Schaerer
Moderation
Olivia Röllin