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Im Burgerspittel geniesst die Ausbildung einen hohen Stellenwert

Ausbildungsverantwortliche Luzia Jäggi und Burgerspittel-Direktor Eduard Haeni im Gespräch

05.11.2018

In der Schweiz leben heute rund 450 000 Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Im Jahr 2030 werden es bereits 690 000 sein. Eine solche Zunahme bedeutet, dass beinahe doppelt so viele Mitarbeitende in der Pflege benötigt werden. Im Interview mit dem Medaillon sprechen Burgerspitteldirektor Eduard Haeni und die Ausbildungsverantwortliche Luzia Jäggi darüber, wie sie diese Herausforderung mit gezielten Massnahmen in der Ausbildung angehen.

Text und Bild: Franzisca Ellenberger

Bereits heute ist die Herausforderung gross, gut qualifiziertes Pflegepersonal zu rekrutieren. Kämpft dieser Berufszweig mit einem Imageproblem?
EDUARD HAENI, DIREKTOR IM BURGERSPITTEL:
Stress, Burnout, zu wenig Personal – solche Schlagzeilen in den Medien tragen sicher dazu bei, auch wenn in den Altersinstitutionen der Schweiz grundsätzlich hervorragende Arbeit geleistet wird. Weiter kommt hinzu, dass die Pflegeberufe eine zu schwache Lobby haben. Zum Glück finden wir im Burgerspittel noch genügend Pflegepersonal, auch wenn die Anstrengungen dafür enorm gestiegen sind.
LUZIA JÄGGI, AUSBILDUNGSVERANTWORTLICHE: Vor allem die Langzeitpflege hat ein eher schlechtes Image, da dieser Bereich als eintönig gilt. Die Altersinstitutionen sowie auch die Organisation der Arbeit (OdA) und das Berner Bildungszentrum für Pflege setzen alles daran, dieses Image zu verbessern.

Warum ist es schwierig, gut ausgebildetes Personal zu finden?
EH: Die Pflegeberufe sind stark von Frauen geprägt. Viele von ihnen bleiben leider zu wenig lange im Beruf. Als Hauptgrund gilt die Familiengründung. Als Arbeitgeber müssen wir noch vermehrt dafür sorgen, dass wir für Wiedereinsteigerinnen bessere Bedingungen anbieten.

LJ: Immerhin belegt der Beruf Fachfrau/-mann Gesundheit den dritten Platz in der Beliebtheitsskala. Man muss die ganze Situation ein bisschen relativieren: Der Nachwuchs fehlt prinzipiell auch in anderen Berufen.

Was unternehmen Sie im Burgerspittel konkret, um einem Pflegeengpass vorzubeugen?
EH: Die demografische Entwicklung nehmen wir sehr ernst. Darum geniessen die Ausbildungen im Burgerspittel einen hohen Stellenwert. Die von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) geforderte Mindestzahl an Ausbildungsplätzen übertreffen wir um 60%. Damit setzen wir uns ganz bewusst für die langfristige Sicherstellung des Personalbedarfs ein.

LJ: Zurzeit arbeiten 20 Lernende bei uns, sieben Lernende haben diesen Sommer ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Zudem machen wir beim Pilotprojekt des Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) mit und bieten für zwei junge Menschen mit Migrationshintergrund eine Vorlehre an. Die Integration soll über die Arbeitswelt stattfinden. Das Ziel ist, nach einer einjährigen Vorlehre diesen Menschen eine Lehrstelle anbieten zu können.

Welche Anreize schaffen Sie jungen Menschen, die im Burgerspittel eine Lehre machen?
EH: Im Burgerspittel im Viererfeld und am Bahnhofplatz herrscht ein sehr gutes Arbeitsklima. Beide Standorte sind infrastrukturell modern ausgerüstet. Wir sind dieses Jahr wieder mit dem «Swiss Arbeitgeber Award» ausgezeichnet worden und gehören damit zu den besten Arbeitgebern der Schweiz. Die Lernenden haben bei uns genügend Lernzeit: Jeden Monat findet ein Lerntag mit der verantwortlichen Berufsbildnerin statt.
LJ: Junge Menschen definieren sich heute nicht mehr nur über den Beruf. Für einen erfolgreichen Lernprozess muss das ganze soziale Umfeld stimmen. Es ist nicht nur wichtig, einen Abschluss in der Tasche zu haben. Die Arbeit muss Sinn und auch Spass machen. Dafür setzen sich unsere Berufsbildnerinnen täglich ein. In unserem Pflegeatelier sorgen wir mit einer bestens eingerichteten Infrastruktur dafür, dass Praxis geübt und Theorie gelernt werden kann.

Ausbildung & Karriereplanung

Im Burgerspittel mit seinen zwei Standorten in Bern – am Bahnhofplatz und im Viererfeld – legen wir grossen Wert auf die Ausbildung und Karriereplanung von engagierten jungen und erwachsenen Menschen. Kollegialität und Motivation prägen bei uns den Lern- und Arbeitsalltag.

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