2017 wird für das Naturhistorische Museum ein wichtiges Jahr. In seiner Strategie will das Haus mehr auf Temporärausstellungen setzen, bislang fehlten dafür entsprechende Räume. Nun kann die Institution der Burgergemeinde ihre Ausstellungsfläche um 1200 Quadratmeter erweitern, da künftig der gesamte, 1998 eröffnete Neubau dem Museum zur Verfügung steht. Die obere Hälfte des Neubaus war bislang fremdvermietet. Das Institut für Ur- und Frühgeschichte, das im 3. Stockwerk einquartiert war, ist bereits umgezogen und der 2. Stock, wo sich derzeit noch ein Depot des Bernischen Historischen Museums befindet, kann ab 2018 weiter neu bespielt werden. Am 10. November 2017 wird auf der dritten Etage die erste grosse Temporärausstellung «Weltuntergang» eröffnet, sie wird fünf Jahre laufen.
«Weltuntergang» stellt kein klassisches Ausstellungsthema für ein Naturhistorisches Museum dar. Es handelt sich um kein Naturphänomen, viel eher um eine menschliche Erfindung. Die Geschichte vom Ende der Welt ist uralt und brandaktuell zugleich. Immer wieder wird sie neu erzählt. Immer wieder entfaltet sie ihre Wirkung als Drohkulisse, Projektionsfläche oder Kreativmotor. Gleichzeitig ist die Bedrohung für die Natur und den Menschen real und allgegenwärtig: Dem Planeten Erde und den Lebenswelten seiner Bewohner drohte und droht ständig Gefahr. Gewaltige Naturkatastrophen und menschengemachte Desaster wie Kriege oder Umweltzerstörungen haben seit Menschengedenken Zerstörungen angerichtet, aber immer auch die Kraft des Lebens zu Tage gefördert und den Innovationsgeist der Menschen geweckt.
«Weltuntergang» wird eine Ausstellung, die vom Umgang mit der Angst handelt und vom Mut, der dazu nötig ist. Die Schau lässt eine natur- und kulturwissenschaftliche Perspektive aufeinander treffen und steht damit auch für die neue Ausrichtung unseres Hauses, die bereits vor einigen Jahren eingeläutet wurde. Entwickelt und umgesetzt wird sie in Zusammenarbeit mit dem international tätigen Ausstellungsmachern von Heller Enterprises aus Zürich, dem Unternehmen von Martin Heller, ehemaliger Künstlerischer Direktor der Expo.02.