Tim Gerber – Zwischen Schonküche und Gourmetdinner
TEXT: DANIELA TSCHANZ / BILD: FRANZISCA ELLENBERGER
Tim Gerbers Leidenschaft für das Kochen begann früh. Bereits als Kind «spienzelte» er in die Kochtöpfe der Mutter, in der Kochschule packte ihn die Faszination für die Arbeit mit verschiedenen Lebensmitteln dann vollends. Nach der obligaten Schulzeit entschloss sich der heute 22-jährige Berner daher zu einer Lehre als Koch. Per Zufall stiess er damals auf den Stellenausschrieb der Burgergemeinde Bern, der ihn für drei Jahre in die Küche des Burgerspittels im Viererfeld führen sollte. Besonders die gute Stimmung im Team war es, die Gerber nach dem Militärdienst dazu bewog, nun als gelernter Koch an seinen Ausbildungsort zurückzukehren. Heute ist er Teil eines 13-köpfigen Küchenteams, das täglich dafür sorgt, den Bewohnenden der Altersinstitution ein ausgewogenes und individuell abgestimmtes Menü auf die Teller zu zaubern.
Im Gegensatz zu einem «regulären» Restaurantbetrieb kann die Anzahl der Gäste im Burgerspittel im Viererfeld relativ genau abgeschätzt werden, ebenso sind die Tagesabläufe und die entsprechenden Arbeitszeiten strukturierter. Langweilig wird es Gerber dabei dennoch nicht. Wenn er davon berichtet, wie er in der Spätschicht das Abendessen verteilt, ist ihm anzusehen, dass die Begegnungen mit den Bewohnenden ihn in seiner Tätigkeit als Koch bestärken. Oft erhalte er Komplimente für das Essen. Aber auch kritische Rückmeldungen nimmt er gerne an, denn diese würden mitunter dazu führen, dass er täglich dazulerne und dass die Kritik in die nächste Menüplanung miteinbezogen werden könne. Nach seiner Lehre erhielt Gerber ausserdem mehr Verantwortung zugesprochen. Heute kommt ihm im Beisein des Chefs teilweise die Funktion als Tagesverantwortlicher zu. Daneben kümmert er sich auch um die auszubildenden Lernenden.