Markus Rufener – Harz im Blut
TEXT: PASCAL MATHIS / BILD: ZVG
Einen Beruf habe Markus Rufener ja nicht wirklich, meint er trocken. Die Arbeit sei eigentlich sein Hobby. Es liegt auf der Hand, dass Rufeners Plan, was er als Erwachsener einmal werden wollte, schon sehr früh klar war: Forstwart. Ein Interesse, das ihm auch ein bisschen in die Wiege gelegt wurde, denn sein Vater lernte denselben Beruf.
Zum Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern stiess Markus Rufener vor rund 13 Jahren nach der Forstwart-Ausbildung. «Seither durfte ich fast alles machen hier.» So arbeitete er etwa «am Boden», wurde Berufsbildner, wurde zum Langseil-Kletterer und lernte, einen «Forwarder» sowie einen «Harvester» zu bedienen. Die beiden letztgenannten Maschinen, die schwere Waldarbeiten rasant und effizient erledigen, gehören quasi zur «Champions League» in der Welt eines Forstwarts. Vor allem auf die Harvester-Ausbildung ist Markus Rufener stolz. Diese absolvierte er 2018 in Deutschland mit Bravour. Nach drei intensiven Monaten kehrte er mit der Note «sehr gut» in die Schweiz zurück; als erst Zweiter hierzulande meisterte er diese anspruchsvolle Forstmaschinenführer-Prüfung. Dabei ging es nicht nur um Tempo und um verarbeitete Holzmenge. Wichtig war auch, im Wald schonend mit den Maschinen umgehen zu können, keine Langzeitschäden zu verursachen und Arbeiten möglichst rentabel zu planen und auszuführen. «In meinem Job musst du für den Job leben – sonst bist du am falschen Ort», sagt Rufener bestimmt. Er schätzt es, heute im Wald als Teil eines Teams die unterschiedlichsten Arbeiten ausführen zu dürfen. Und auch, dass er vom Arbeitgeber entsprechend gefördert werde. «Ich wüsste nicht, was ich täte, würde man mir den Wald wegnehmen», meint er. Bei ihm fliesse halt schon auch etwas Harz im Blut.
Ausgleich zum Engagement im Wald findet der 36-Jährige bei seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie im Sport. Im Winter steht er als Eishockey-Goalie auf dem Eis, im Sommer steigt er als Schwinger in den Sägemehl-Ring – und kommt also auch dort nicht ganz ohne Holz aus.