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Lukas Rüber – Im Zeichen des Fisches

25.05.2023

Schon im Alter von 10 Jahren hielt Lukas Rüber sich Siamesische Kampffische. Dazu verschlang er Bücher über Fische sowie aquaristische Zeitschriften. Heute arbeitet er als Kurator für Ichthyologie, Fischkunde, am Naturhistorischen Museum Bern.

TEXT: CÉLINE LEIMER; BILD: NELLY RODRIGUEZ

Nach dem Biologiestudium spezialisierte sich Lukas Rüber im Rahmen seiner anschliessenden Doktorarbeit endgültig auf Fische. In den darauffolgenden 20 Jahren reihten sich verschiedene berufliche Auslandsaufenthalte aneinander, etwa am Museo Nacional de Ciencias Naturales Madrid oder am Natural History Museum London. Heute arbeitet er als Kurator für Ichthyologie, Fischkunde, am Naturhistorischen Museum Bern, wo erhauptsächlich die wissenschaftliche Sammlung der Fische betreut und forscht.

Als Spezialist auf dem Gebiet der Erforschung der Diversität von Süsswasserfischen war Lukas Rüber schon an vielen Projekten in Südostasien und Südasien beteiligt. Er fühlt sich verpflichtet, gefährdete Tierarten für die künftigen Generationen zu dokumentieren: Von den geschätzten 10 Millionen Pflanzen- und Tierarten sind nämlich erst rund zwei Millionen dokumentiert, während täglich nie zuvor beschriebene verschwinden. Vor allem die Feldarbeit fasziniert Lukas Rüber. Damit verbunden sind unvergessliche Erlebnisse, etwa, als ihm in Südostasien mit dem nur rund 8 mm grossen Torfsumpfwald-Zwergbärbling nach langer Suche der kleinste Fisch der Welt ins Netz ging.

Schweiz Hotspot der Fischartenvielfalt

Lukas Rüber ist auch am «Projet Lac» des Wasserforschungsinstituts Eawag beteiligt, das sich mit der Diversität und Inventarisierung der Süsswasserfische aus 35 Schweizer Seen befasst. «Eine überraschende Erkenntnis von ‹Projet Lac› ist beispielsweise, dass in allen Seen unterschiedliche Felchenarten vorkommen», erklärt Lukas Rüber «weil sich in ihnen nach der Eiszeit die Arten individuell herausgebildet haben.»

In der Schweiz sind aktuell insgesamt 126 einheimische Fischarten nachgewiesen. Mit fast 20 Prozent aller in Europa bekannten Fischarten gehört die Schweiz zu den Hotspots der Fischartenvielfalt. Da rund die Hälfte der einheimischen Fischarten vom Aussterben bedroht sind, ist es äusserst wichtig, mehr über die Evolution der Vielfalt der hiesigen Süsswasserfische zu erforschen: als Grundlage für ihre künftige Befischung, aber auch, um die Folgen des Klimawandels und der Wasserbelastung zu verstehen.

In seiner Freizeit verbringt Lukas Rüber am liebsten Zeit mit der Familie. Zu seinen Hobbies gehören Wandern, Reisen sowie – wenig überraschend – Schnorcheln und Tauchen.

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