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Daniel Struchen – Ein Arbeitsagoge, der gern ein Dinkelkorn wäre

20.11.2019

Der gelernte Müllermeister und Müllereitechniker verfügt auch über Erfahrungen in der sozialen Arbeit, was ihn in das Arbeitsintegrationsprojekt von SORA in der Mühle Schönenbühl führte.

TEXT: NORA SCHWEIZER / BILD: MARTIN GRASSL

Wenn Daniel Struchen ein Korn sein könnte, so wäre er am liebsten ein Dinkelkorn. Denn beim Dinkel lässt sich das Korn nicht so einfach vom Spreu trennen wie bei anderen Getreidearten. Dazu ist nämlich ein weiterer Arbeitsschritt nötig, was Dinkel zu einem wertvollen Korn macht. Fernab vom hektischen Stadtleben steht in Kriechenwil, an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg, seit dem 16. Jahrhundert in einem kleinen Weiler die Mühle Schönenbühl. Jugendliche schnüren gerade 25-Kilo-Mehlsäcke zu, andere reinigen Getreidekörner von den Erdresten der Felder oder helfen, die Mahlzeiten für das ganze Team zuzubereiten. Das Arbeitsintegrationsprojekt von SORA versucht in der Mühle, Jugendliche mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt an die reale Arbeitswelt heranzuführen. Im Gegensatz zu anderen Gleichaltrigen, tragen diese einen grossen Rucksack mit schwierigen Lebenserfahrungen mit sich. Daniel Struchen und zwei weiteren Teammitgliedern unterliegt die Leitung des Projekts.

Der gelernte Müllermeister und Müllereitechniker verfügt auch über Erfahrungen in der sozialen Arbeit. Als Betriebsleiter der Wegmühle in Bolligen kam er in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen. Im Vordergrund stand die Arbeitsintegration infolge Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, Ausbildungsdefiziten oder einer Lernschwäche. Hier entdeckte er sein Talent, junge Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf zu motivieren. Struchen liess sich in der Folge zum Arbeitsagogen und Job-Coach ausbilden.

An seiner Arbeit schätzt Daniel Struchen besonders die Vielfalt seiner Aufgabenbereiche. Im Sozialauftrag stehen der Beziehungsaufbau zu den jungen Erwachsenen, die Beratung und Begleitung sowie das Job-Coaching im Vordergrund. Gemäss Produktauftrag kümmert sich der Müller um den Kundendienst, den Getreideeinkauf, die Entwicklung von neuen Produkten und um die Qualitätssicherung. Eine Mühle ist ein optimaler Ort für ein Arbeitsintegrationsprojekt, sehen doch die jungen Erwachsenen am Ende des Tages das Resultat ihrer geleisteten Arbeit. Dafür geschätzt zu werden, ist für sie besonders wichtig. So übernehmen sie etwa für Kunden Führungen in der Mühle und spüren dabei Verantwortung. Für den Arbeitsagogen Struchen ist die Orientierung am Willen der Jugendlichen ein zentraler Punkt: Er erinnert sich dann an die eigene Jugend, und daran, wie er selber gerne behandelt wurde.

abgelegt unter: Burgergemeinde, SORA

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