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Anne-Claire Fabre – Wenn die Leidenschaft zum Beruf wird

20.11.2024

Die Kuratorin für Säugetiere im Naturhistorischen Museum Bern erzählt von ihrer spannenden Forschung und von ihren Erfahrungen in den grossen Museen Europas.

TEXT: ANNELI REINHARD; BILD: LEA MOSER 

«Das ist mein Lieblingsraum im Museum», sagt Anne-Claire Fabre mit glänzenden Augen. Wir befinden uns in der «Wunderkammer», überall stehen Exemplare von unterschiedlichsten Tieren. Was zunächst einen unheimlichen Eindruck macht, ist ein wissenschaftlicher Schatz: «Es ist eine Riesenchance, Zugang zu den wertvollen Sammlungen zu haben», erklärt die Kuratorin für Säugetiere im Naturhistorischen Museum Bern. Mit enthusiastischen Erläuterungen zu ihrem Fachgebiet erzählt sie von ihrer Tätigkeit.

Geborene Forscherin

Der Ursprung der Karriere von Anne-Claire Fabre liegt viele Jahre zurück in Südfrankreich. Schon als Jugendliche verbrachte sie ihre Sommer mit Paläontologen auf Grabungen. «Es ist ein unvergleichbares Gefühl, wenn man den unbeschädigten Schädel eines 15 Millionen Jahre alten Tieres ausgräbt», erinnert sich die Forscherin, die später in den grössten naturhistorischen Museen Europas – Paris, London, Berlin – arbeitete.

2022 stiess sie zum Team des Naturhistorischen Museums, wo sie für die Pflege der Säugetiersammlung zuständig ist und die Vermittlung wichtiger Erkenntnisse über deren wissenschaftliche Bedeutung übernimmt. Parallel unterrichtet Anne-Claire Fabre an der Universität Bern, wo sie auch ein Forschungsteam leitet. «Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen dem Lebenszyklus von bestimmten Tierarten und der Artenvielfalt», erklärt sie. «Ich habe mit Studien über Säugetiere begonnen; nun interessiere ich mich für Lurche.»

Bedeutendes Wirken

Bei all ihren Aufgaben legt Anne-Claire Fabre viel Wert darauf, Grundlagen für die künftige Forschung aufzubauen. «Am liebsten begleite ich Studierende, denn ich sehe dabei, wie sie zu unabhängigen Forschenden werden. Das ist das Schönste, was es gibt», erzählt sie.

Ihre herausragenden Forschungsarbeiten fanden auch international Anerkennung: Im Frühjahr 2024 erhielt Anne-Claire Fabre in London die «Bicentenary Medal» der sehr renommierten Linnean Society. Die Medaille ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für junge Forschende weltweit und würdigt ausserordentliches Wirken im Bereich der Naturwissenschaften. «Ich musste die Nachricht mehrmals lesen, bis ich sie begriff», sagt die Preisträgerin lachend. Und fügt emotional hinzu: «Es ist eine unglaubliche Anerkennung meiner Forschung.»

Was anerkannt wird, ist aber nicht nur Arbeit, sondern auch Leidenschaft. So ist die Wissenschaftlerin in der Freizeit auf Nachtwanderungen und Frühmorgenjoggings anzutreffen, bei denen sie die geliebten Tiere beobachtet.

abgelegt unter: Naturhistorisches Museum

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