Die Stadt Bern wurde im Jahre 1191 gegründet. 1250 und 1340 waren Stadterweiterungen notwendig. Da die Stadt ursprünglich in Holz erbaut wurde, ist anzunehmen, dass die Holzhandwerker bereits zu Beginn in grosser Zahl in der Stadt vertreten waren. Von 1314 liegt ein erstes schriftliches Zeugnis der Holzhandwerker vor: eine Klage der Küfer wegen Gewässerverschmutzung. 1373 werden Zimmerleute und Dachnagler urkundlich erwähnt. Es ist gesichert, dass die Gesellschaft zu Zimmerleuten seit 1420 eine eigene Stube hat. Das ehemalige Zunfthaus der Gesellschaft liegt an der Marktgasse 4. Seit 1964 befindet sich die Zunftstube an der Kramgasse 2.
Zimmerleuten
Die Gesellschaft zu Zimmerleuten war die Zunft der Holzhandwerker. Darunter fallen die vier im Gesellschaftswappen dargestellten Handwerke des Zimmermanns, Wagners, Küfers und Tischmachers (Schreiner) sowie die im Wappen nicht vertretenen Dachnagler. Seit 1964 befindet sich die Zunftstube im Gebäude an der Kramgasse 2.
Berühmtes Silbergeschirr
Die Gesellschaft zu Zimmerleuten gehört mit rund 1400 Angehörigen (Stand Juni 2024) zu den grössten Berner Zünften. Das Vermögen der Gesellschaft besteht neben Immobilien und Wertschriften auch aus Silbergeschirr. Erwähnenswert ist einerseits der vom berühmten Bildhauer Johann August Nahl (1710–1781) entworfene «Nahl-Becher». Andererseits die von Henri Moser Charlottenfels im Jahre 1916 gestiftete «Moser-Ente» – eine Trinkschale, die Moser der Gesellschaft als Dank für die geschenkte Aufnahme ins Gesellschaftsrecht vermacht hat. Beide Silberarbeiten sind im Historischen Museum in Bern ausgestellt.