Diese Vennerzunft wird in der Handwerksordnung vom 1. April 1373 als erste aufgeführt und bestand schon damals als geschlossenes Handwerk. Seit 1349 besass sie zwei Freibetten im Niedern Spital und war von beruflich einmaliger Geschlossenheit, indem ihre Angehörigen einzig das Gewerbe des Metzgers ausübten. Der Metzger Peter Kistler war bis 1469 der erste nichtadelige Schultheiss Berns. Berühmte Angehörige von Metzgern waren u.a. Albert Bitzius als Schriftsteller Jeremias Gotthelf und der Chirurg Johann Friedrich de Quervain. Die Familien Willading und Frisching stellten zwischen 1518 und 1794 insgesamt 33 Mal während über 50 Amtsperioden (à vier Jahre) den Venner von Metzgern.
Metzgern
Die Geschichte des Rüeblimahls
Seit 1420 ist die Zunft Eigentümerin des Grundstücks Kramgasse 45. Das heute bestehende Zunfthaus wurde 1769/70 errichtet und seither mehrfach umgebaut. In der ältesten Küche Berns wird eines der berühmtesten Burgermähler, das «Rüeblimahl», zubereitet. Nach der Überlieferung sollen die Stubengesellen von Metzgern auf Vorposten bei Laupen 1339 nicht verpflegt worden sein, weshalb sie aus den umliegenden Feldern Rüebli zum Verzehr gezogen haben sollen. In Erinnerung daran wird jährlich das Rüeblimahl nur für Männer abgehalten. Galanterweise lädt Metzgern die vom Rüeblimahl ausgeschlossenen Damen jedes Jahr zu einer Stubete ein.
Organisation
Der elfköpfige Zunftrat besorgt die Geschäfte der mit rund 1390 Angehörigen (Stand: Juni 2024) mittelgrossen Zunft. Das frühere Amt des Schaffners (Verwalter des Armengutes, später Almosner und heute Organisator der Anlässe) wird vom Stubenmeister wahrgenommen.