Die wissenschaftlichen Sammlungen umfassen rund 6,5 Millionen Objekte und sind das Herzstück des Museums. In klimatisierten und bombensicheren Räumen lagern sie in den Kellern. Dort sind die kostbaren Schätze zwar gut geschützt, jedoch auch unerreichbar für die Museumsgäste. Die Dauerausstellung «Wunderkammer – Die Schausammlung» bringt einen Teil der sogenannten Nasssammlung ans Licht der Öffentlichkeit und zeigt ihre unglaubliche Bandbreite. Über 15‘000 Gläser stehen in den raumhohen Regalen. 19‘000 Objekte lagern darin, darunter Leguane, Fische und Krokodile, Pinguine und Insekten, bis hin zu einer einzigartigen Augensammlung. Eine derartige Sammlungsausstellung ist einzigartig in der Schweiz. Dabei lockt die Wunderkammer mit ihrer skurrilen Ästhetik und besticht durch ihre Vielseitigkeit. Sie ist Naturalienkabinett, Forschungsstätte, Archiv des Lebens und nicht zuletzt Zeugin für die drängendsten Probleme der Gegenwart.
Naturhistorisches Museum
Seine historischen Ausstellungen heimischer und afrikanischer Tiere sind in Europa einmalig und haben den internationalen Ruf des Hauses begründet. In jüngerer Zeit hat sich Berns ältestes Museum einen Namen mit attraktiven thematischen Ausstellungen gemacht – wie der Ausstellung «Weltuntergang – Ende ohne Ende» oder «T.rex - Kennen wir uns?». Zu den bekanntesten Objekten zählt Barry, der weltberühmte Rettungshund, dem das Haus eine eigene Ausstellung widmet. Einzigartig sind auch die beeindruckenden Riesenkristalle vom Planggenstock oder die Wunderkammer, in welcher ein Teil der Sammlungen sichtbar ist. Das NMBE ist ein ausgesprochenes Familienmuseum mit vielen spannenden und lehrreichen Angeboten für Familien und Kinder. Unkonventionelle Kulturanlässe gelten als Anziehungspunkte für Alt und Jung, so zum Beispiel die «Bar der toten Tiere».
Insektensterben – Alles wird gut
Die Sonderausstellung «Insektensterben – Alles wird gut» (3. November 2023 bis 31. Mai 2025) des Naturhistorischen Museums Bern spielt im Jahr 2053 und zeigt, wie wir eine Zukunft schaffen können, in der die grosse Katastrophe abgewendet wird. Statt Probleme zeigt sie Lösungen, statt den Mahnfinger zu heben, porträtiert sie inspirierende Menschen, die an einer besseren Zukunft arbeiten – für uns und für die Insekten.
Barry - Der legendäre Bernhardinerhund
Publikumsliebling Nr. 1, ist nach wie vor der originale «Barry» – der berühmte Bernhardinerhund, der über 40 Menschen das Leben gerettet hat. Vor 200 Jahren starb der berühmteste Rettungshund der Welt. Bis heute ist er eine Legende geblieben. Eine eigene Barry-Ausstellung zeigt die heldenhaften Taten des Bernhardiners vom Grossen St. Bernhard. Doch welche Geschichten sind wahr und welche ein Mythos? Die Ausstellung zeigt die ganze Wahrheit.
Die Schenkung Bernhard von Wattenwyls
Die verschiedensten Sammlungsteile, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek ausgestellt waren, wurden 1832 formell im neugegründeten «Musäum» integriert. 30 Jahre später kam das Museum durch einen Vertrag zwischen Staat, Einwohner- und Burgergemeinde ins Eigentum der Burgergemeinde. Mit den Dioramen begründete das Berner Museum seinen internationalen Ruf. Die Dioramen gehen auf eine Sammlung afrikanischer Grosstiere zurück, welche der in London ansässige Bernburger, Kunstmaler und Grosswildjäger Bernhard von Wattenwyl zusammen mit seiner Tochter Vivienne während einer Expedition in den Jahren 1923–24 beschafft und dem Museum seiner Vaterstadt geschenkt hat.
Besuch in der Schatzhöhle
1998 wurde das Museum durch einen Neubau erweitert. Dadurch konnte Platz für einen grossen Ausstellungsraum für Sonderausstellungen und Picas Nest für Kinder geschaffen werden. Ausserdem konnte die erdwissenschaftliche Ausstellung untergebracht werden. Die grossartige Kollektion von Mineralien aus dem Alpenraum – präsentiert wie in einer Schatzhöhle – gehört zum Besten, was die Museen auf diesem Gebiet weltweit zu bieten haben. Goldproben von verschiedenen Fundstellen der Schweiz, eine einmalige Sammlung von Meteoriten und die Kristalle vom Planggenstock bilden einen weiteren Höhepunkt der geologischen Ausstellung. Seit neustem befindet sich auch die Wunderkammer im Neubau.
Lehre und Forschung
Das Museum umfasst heute drei Abteilungen: Erdwissenschaft mit den Fachgebieten Mineralogie und Paläontologie, wirbellose Tiere und Wirbeltiere. Die botanische Sammlung wurde bereits 1863 dem Botanischen Garten übergeben. Auf den heutigen Fachgebieten wird im Museum auch Forschung betrieben. Das Museum arbeitet in Lehre und Forschung eng mit der Universität Bern zusammen. Die wissenschaftliche Tätigkeit wird denn auch seit 1991 vom Kanton Bern durch einen namhaften jährlichen Betriebsbeitrag mitfinanziert.
Der Direktor Naturhistorisches Museum
Christoph Beer
«Alle Gäste sollen den Besuch im Naturhistorischen Museum Bern als persönlichen Gewinn empfinden. Wir öffnen all unseren Besuchern die Tore zu einem tiefen und inspirierenden Naturverständnis.»